Ostern in Zeeland

15.04.2022 – 18.04.2022


Bootszeit! Endlich wieder!

Zu Ostern geht es für uns ab zum Schiff. Ein bißchen was ist ja immer zu räumen, zu sortieren und zu tun und natürlich wollen wir in erster Linie auch segeln. Nach Ausschlafen, ausgiebigem Frühstück und besagtem Gekrame legen wir am späten Mittag ab und fahren zunächst nach Zierikzee, um Bolero mit ausreichend Diesel zu betanken. Später sind wir mit Saskia und Alex in Yerseke verabredet – sie sind ebenfalls neugierig auf unsere „Neue“ und wir wollen den Abend zusammen verbringen.

Wir checken die Öffnungszeiten der Zeelandbrücke und legen passend in Zierikzee wieder ab, um die nächste Öffnung rechtzeitig zu schaffen. Es gelten noch die Winteröffnungszeiten und wir haben alle verfügbaren Quellen geprüft, um die richtige Zeit zu erwischen. Einige weitere Segler um uns herum scheinen das genau so gemacht zu haben, denn auf beiden Seiten der Brücke bewegen sich Boote und warten auf Öffnung. Um es kurz zu machen – die Öffnung passierte nicht, jedenfalls nicht zur gewünschten und geplanten Zeit. So drehen etliche Boote leise ihre Kreise, denn hüben wie drüben kann man ja nirgends festmachen. Letztlich fahren dann alle bei der nächsten Öffnung mit über einer Stunde Verspätung durch.



Damit paßt dann für uns der Gezeitenstrom in Richtung Yerseke nicht mehr so gut, auch läßt der Wind nach und so fahren wir unter Motor dort hin. Inzwischen ist es nahezu dunkel, als wir endlich im Prinses-Beatrixhaven fest sind. Dort warten Saskia Kaden und Alex Worms bereits auf uns und können sich nun in Ruhe Bolero anschauen. Saskia segelt schon einige Jahre mit ihrer Contest „Robulla“ und ihrer Katze durch die hiesigen Gewässer. Aktuell (August 2022) ist sie einhand unterwegs und hat inzwischen die Biskaya gequert. Für Interessierte hier der Link: > sailing-robulla.de <

Und Alex, vielen auch bekannt als Valentine Contest, ist Herausgeber von „Stegfunk.de“ und arbeitet für das Segelmagazin Yacht.

Auf seiner Contest „Valentine“ trinken wir zusammen einen Anleger und gehen dann miteinander zum Essen in die Brasserie t‘Kaaigat – ich sag nur Austern – Muscheln… hmmm!

Wir lassen den Abend bald ausklingen, denn die beiden wollen am nächsten Morgen früh los und wir auch nicht ganz so spät.

Am Samstag nach einem leckeren Bordfrühstück spazieren wir noch etwas durch das Örtchen und legen später ab Richtung Sint Annaland. Wind und Wetter meinen es gut mit uns und wir segeln! Vor Sint Annaland gibt es einen guten Ankerplatz, der auch einige Mooringbojen beinhaltet. Wir haben Glück und erwischen eine. Die Besonderheit dieses Platzes ist ziemlicher Gezeitenstrom, welcher entweder in die eine oder in die andere Richtung setzt. Das bedeutet, daß sich das Boot ca. alle 6 Stunden um 180 Grad dreht. Wenn dann noch Wind dazukommt und der Strom dagegen setzt, kann es passieren, daß das Boot quer zur Welle steht und die Boje hörbar an den Rumpf klopft. Besonders nachts ist es dann etwas uncool.

Doch wir freuen uns einfach, bei bestem Osterwetter an dieser Boje zu liegen, ein tolles Abendessen und ein Glas guten Weines zu genießen, einen leuchtenden Sonnenuntergang zu erleben und später eine wunderbare Vollmondnacht zu haben. Um uns das Plätschern des Wassers, die Laute der Möwen, ab und an ein Boot, welches vorbeifährt und sonst nix. Gar nix. Herrlich!

Das war dann auch unser Motto am nächsten Tag – wir haben einfach mal nix getan. Ebenfalls gar nix. Außer einem ausgedehnten Frühstück und einem köstlichen Abendessen – dafür haben wir uns dann doch bewegt. Ansonsten können wir den ganzen Tag einfach in Decken eingemummelt an Deck liegen, in der Sonne dösen, quasseln, lesen oder eben einfach nichts tun. Eine absolut erträgliche Leichtigkeit des Seins…

Doch irgendwann hat alles ein Ende, so auch diese schöne Zeit. Am Montag starten wir in Ruhe in den Tag und später dann den Motor, lösen uns von der Mooring und segeln zurück nach Colijnsplaat. So langsam sind wir richtig auf Bolero angekommen und fühlen uns auf ihr zu Hause.

Schreibe einen Kommentar